2016 habe ich zum ersten Mal von Content Marketing gehört. Da war ich gerade mitten im Studium und auf der Suche nach einem Thema für meine Bachelorarbeit.
Ich wusste, ich möchte über irgendwas schreiben, das mit Online Marketing zu tun hat – und als ich dann auf das Thema Content gestoßen bin, war ich direkt ziemlich begeistert!
Dass ich schon wenige Monate später selber anfangen würde, Tag für Tag und Woche für Woche Content für meine eigenen Projekte zu produzieren und so sogar auch Kund*innen gewinnen und Geld verdienen würde, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht.
2016 habe ich dann also in der Theorie gelernt, was Content Marketing ist und wie es funktioniert, da meine Wunschdozentin das Thema glücklicherweise angenommen hat.
Um es danach dann auch nochmal von Grund auf in der Praxis zu lernen und vor allem selber zu merken, wie gut das eigentlich funktioniert!
Was genau Content Marketing also ist, und auch warum es so wertvoll ist und dir Kund*innen bringen wird (und dabei auch noch richtig Spaß macht), das zeige ich dir in diesem Artikel.
Kleiner Funfact noch am Rande, bevor es losgeht: Neulich erst ist mir bewusst geworden, dass ich beim Schreiben meiner Blogartikel genauso vorgehe wie bei meiner Bachelorarbeit damals. Hat mich also offensichtlich nachhaltig geprägt!
Content Marketing: Eine Definition
Starten wir doch direkt mal mit der Definition von Content Marketing, die ich auch in meiner Bachelorarbeit verwendet habe. Sie stammt vom Content Marketing Institute.
„Content marketing is a strategic marketing approach focused on creating and distributing valuable, relevant, and consistent content to attract and retain a clearly-defined audience — and, ultimately, to drive profitable customer action“
Schauen wir uns einfach mal die einzelnen Teile dieser Definition im Detail an.
A strategic marketing approach…
Jap, Content Marketing ist eine richtige Strategie. Das heißt: Du solltest dir überlegen, welche Ziele du erreichen möchtest, mithilfe welcher Maßnahmen du das schaffst usw.
Folgende Fragen solltest du dir im Rahmen deiner Strategieentwicklung stellen (und im Optimalfall auch beantworten):
- Wer ist eigentlich meine Zielgruppe?
- Wie bzw. auf welchen Kanälen erreiche ich diese Zielgruppe am besten? Welche Content Formate machen Sinn?
- Welchen Content sollte und will ich produzieren?
Meiner Meinung nach braucht es erstmal gar nicht mehr. Diese Fragen haben es aber auch wirklich schon in sich, vor allem das Thema Zielgruppe.
Und sind wir mal ehrlich: Wer weiß schon direkt, welche Zielgruppe die Richtige ist? Also ich kann nur von mir sprechen, aber ich weiß das eigentlich nie direkt. Und es ist auch völlig normal, dass sich das immer weiterentwickelt – schließlich entwickelst du dich auch weiter.
Das ist also ein fortwährender Prozess. Trotzdem ist es wichtig, dass du dir darüber im ersten Schritt Gedanken machst – wie willst du sonst wissen, welche Kanäle und Formate die Richtigen sind, wenn du gar nicht weißt, wen du ansprechen willst?
…focused on creating and distributing valuable, relevant, and consistent content…
Hier kommen wir an den Kern von Content Marketing heran. Anstatt reine Werbung für deine Produkte oder Dienstleistungen zu machen, erstellst du Inhalte – und zwar wirklich relevante, wertvolle Inhalte.
Diese Inhalte sollten immer entweder helfen, also Probleme lösen, oder unterhalten. Es kann auch gerne eine Kombination aus beidem sein.
In meinem Business liegt der Fokus z.B. immer auf der Erstellung von Inhalten, sei es bei meinem Bullet Journal Blog Punktkariert oder auch bei meinem neuesten Projekt, der Online Toolkiste.
Und auch für diese Website hier gilt das gleiche: Meine Inhalte in Form von Blogartikeln, Videos und Newslettern sind der Kern von allem.
Denn ein Blog ist natürlich bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, Content anzubieten. Es gibt eine ganze Reihe an Content Formaten in Text-, Video-, Bild- oder Audioform.
…attract and retain a clearly-defined audience…
Dass du deine Zielgruppe definieren musst, habe ich ja gerade auch schon erwähnt. Es ist Teil der Strategieentwicklung und wird hier in der Definition sogar nochmal extra hervorgehoben.
Es ist aber auch wirklich unheimlich wichtig: Wenn du nämlich deine Inhalte einfach random ins Blaue herein produzierst, wird das ungefähr niemanden interessieren und dann könntest du dir die Arbeit auch schenken.
Schließlich bringt es rein gar nichts, wenn du dich für Instagram als Kanal entscheidest, deine Zielgruppe aber viel länger ausführliche Texte auf Blogs liest oder bei TikTok unterwegs ist. Um mal nur ein simples Beispiel zu nennen.
Überleg dir also gut, wen du anziehen möchtest – und richtige deinen Content entsprechend aus.
…to drive profitable customer action
Ganz klar: Am Ende möchtest du natürlich immer neue Kund*innen gewinnen und Geld verdienen! Und das ist auch das Ziel von Content Marketing.
Mein erprobter Weg an dieser Stelle hier mal im Schnelldurchlauf: Dein Content zieht neue Besucher*innen auf deine Website. Diese tragen sich für den Newsletter ein und werden darüber mittel- und langfristig zu Fans und Kund*innen, die nicht nur einmal, sondern vielleicht auch mehrmals bei dir kaufen!
Letztendlich ist Content Marketing also auch eine Form der Werbung. Allerdings sprechen wir hier von Pull Marketing anstatt von Push Marketing.
Beim Push Marketing platzierst du deine Werbung so, dass mögliche Interessent*innen dem gar nicht ausweichen können. Du drückst ihnen deine Werbung quasi auf.
Beim Pull Marketing hingegen bietest du nützliche oder unterhaltende Inhalte, sodass sie von sich aus zu dir finden.
Klingt gut, oder? Fassen wir also nochmal kurz zusammen:
Beim Content Marketing erstellst du relevante, wertvolle Inhalte für eine bestimmte Zielgruppe, die darüber auf dich aufmerksam wird, dich weiterhin verfolgt und irgendwann deine Produkte kauft oder Dienstleistungen in Anspruch nimmt.
Warum ist Content Marketing so wertvoll?
Was genau Content Marketing ist, ist jetzt klar. Aber warum genau ist das so wertvoll? Es gibt für mich vor allem 3 Gründe, die dafür sprechen:
1. Content sorgt für potentiell große organische Reichweite
Gerade dann, wenn du richtig gute Blogartikel schreibst und sie gut vermarktest, werden diese über Suchmaschinen gefunden – und das bringt dir, wenn die Maschine einmal angelaufen ist, am laufenden Band neue Besucher*innen und Anmeldungen für den Newsletter!
Hier ist übrigens nicht nur Google als Suchmaschine interessant, sondern z.B. auch YouTube für Videos (die zweitgrößte Suchmaschine der Welt!) und Pinterest.
Anstatt also massenhaft Geld in Werbeanzeigen zu pumpen, kannst du das Budget lieber gezielt einsetzen, z.B. für bestimmte Aktionen, und stattdessen Zeit (und je nachdem auch Geld) in deine Inhalte investieren.
Das ist deutlich nachhaltiger. Was aber nicht bedeutet, dass Werbeanzeigen überhaupt keinen Sinn machen – im Gegenteil. Aber selbst wenn du auch auf Ads setzt, bildet guter Content für mich das Fundament.
So habe ich es z.B. bei Punktkariert geschafft, eine E-Mail-Liste mit ca. 13.500 Abonnent*innen aufzubauen – ohne eine einzige Anzeige zu schalten!
All die Leute sind über Suchmaschinen auf den Blog gekommen und haben sich dann eingetragen. Wie genau ich das gemacht habe, kannst du in der Punktkariert Fallstudie nachlesen.
2. Den Nutzen im Fokus: Überzeugen statt überreden
Im „klassischen“ Push Marketing geht es vor allem darum, den Interessent*innen die Produkte möglichst oft zu zeigen, um sie quasi fest in den Köpfen zu verankern und mehr oder weniger zu einem Kauf zu überreden.
Beim Content Marketing übernehmen deine Inhalte diese Aufgabe: Sie überzeugen ganz von selber, dass deine Produkte und Angebote gut und sinnvoll sind – und vor allem, dass genau du wirklich helfen kannst!
Deswegen nutzen auch so viele Coaches und Berater*innen Formate wie einen Blog. Zum einen ziehen sie so potentielle Kund*innen auf ihre Website, zum anderen können sie sich durch ihre Inhalte wunderbar als Expert*in positionieren.
Schließlich liegt hier der Fokus aber wirklich auf dem Nutzen für den/die Leser*in: Wenn du am laufenden Band Probleme löst und Fragen beantwortest, wie kann man dann nicht überzeugt sein, bei dir zu kaufen?
3. Du kannst super günstig starten
Das mag vielleicht banal klingen, ist aber gerade am Anfang einfach wirklich nicht zu unterschätzen: Mit vielen Content Formaten kannst du richtig günstig starten!
Das ist natürlich super praktisch, wenn dir gerade einfach noch nicht so viel Geld zur Verfügung steht, das du in Ads investieren kannst.
Mit einem WordPress Blog zum Beispiel und einem Newsletter Tool bist du mit 20 bis 30 Euro im Monat gut dabei!
Ich empfehle dir übrigens direkt mal, nicht beim Newsletter Tool zu sparen – hier lohnt sich die Investition in ein gutes Tool wirklich direkt von Anfang an. Empfehlen kann ich dir z.B. ConvertKit, und hier gibt es sogar eine kostenlose Variante.
Spricht auch was gegen Content Marketing?
Content Marketing ist super wertvoll und hat richtig viele Vorteile, das haben wir jetzt geklärt. Aber spricht da eigentlich auch was dagegen?
Grundsätzlich muss dir erstmal klar sein, dass das echt richtig viel Arbeit ist. Schließlich willst (und solltest) du gerade zu Beginn echt regelmäßig Content produzieren, damit die Leute dir nicht sofort wieder abspringen, sondern auch eine Beziehung zu dir aufbauen können.
Da können viele, viele Stunden draufgehen, vor allem, wenn du mehrere Kanäle bespielst: Blog oder Podcast, Newsletter, Instagram und andere soziale Netzwerke…
Das erfordert auch viel Planung und Koordination. Aber ist das jetzt wirklich ein Nachteil? Für mich nicht – du solltest es nur auf jeden Fall bedenken und den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen!
Ich würde dir auch raten, die Content-Erstellung gerade zu Beginn nicht direkt abzugeben. Wenn du dir unsicher bist, was die Strategie oder das richtige Vorgehen angeht, such dir jemanden, der dich dabei unterstützt und mal von außen draufschaut – aber produziere selber den Content!
Wenn du erstmal ein Gefühl bekommen hast, was gut ankommt, wovon du mehr machen möchtest usw., kannst du immer noch einzelne Aufgaben abgeben.
Gerade bei Personal Brands oder bei Marken, wo die Menschen dahinter im Fokus stehen, ist es meiner Meinung nach einfach wichtig, dass diese Persönlichkeit nicht verloren geht. Und deswegen ist selber machen für mich so wichtig.
Halten wir also fest: Nein, es spricht nichts prinzipiell gegen Content Marketing! Aber es ist eben auch nichts, was man mal nebenbei macht, das sollte dir klar sein.
Fazit: Content Marketing ist mega!
Ich kann mir aktuell nichts besseres vorstellen, als weiterhin Content zu produzieren. Es macht mir wahnsinnig viel Spaß und bringt mir auch noch Kund*innen – was will ich mehr?
Vor allem ist die Welt des Content Marketings so unglaublich vielfältig, dass es eigentlich nie langweilig werden kann, schließlich kann man immer was Neues ausprobieren.
Wie ist das bei dir – nutzt du bewusst Content Marketing für dein Business? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Schreib’s gern in die Kommentare!