Auch für Onlineshops ist E-Mail-Marketing unerlässlich – und ja, auch noch im Jahr 2020!
Wenn du selber einen Onlineshop betreibst und deine Produkte verkaufen möchtest, solltest du dich keinesfalls nur auf Anzeigen oder organisches Social Media Marketing verlassen.
Denn auch, wenn die Präsenz in den sozialen Netzwerken sicher nicht zu vernachlässigen ist: Du bist hier jederzeit abhängig vom Algorithmus und gibst somit nicht weniger ab als die Kontrolle darüber, was mit deinen Beiträgen passiert:
Werden sie ausgespielt oder nicht? Wer sieht deine Beiträge, wer nicht? Du hast es schlicht nicht in der Hand.
Worüber du im Gegensatz dazu aber jederzeit die Kontrolle hast: Deine E-Mail-Liste!
Wir sprechen hier von den Menschen, die dir ihre E-Mail-Adresse anvertraut haben, weil sie über Neuigkeiten in deinem Onlineshop erfahren möchten. Besser geht’s eigentlich kaum.
Aber machst du auch wirklich das Beste daraus?
Was bedeutet E-Mail-Marketing für Onlineshops?
Wenn ich sage, dass du keinesfalls auf E-Mail-Marketing verzichten solltest, meine ich aber nicht, dass du alle zwei Wochen einen schnöden Newsletter verschicken solltest, in dem du lieblos deine Produkte zeigst.
Das kannst du allen ersparen: Deinen Abonnenten, die dann vermutlich eh nicht mehr lange dabei sind – und dir, denn die Zeit kannst du definitiv besser investieren :)
Ganz im Gegenteil. Du kannst hier richtig kreativ werden und Interessenten mit coolen Inhalten und E-Mails, die ihnen wirklich einen Mehrwert bieten, langfristig an dich binden und zu treuen Fans und Kunden machen.
Und das klingt doch schon viel besser, oder?
E-Mail-Marketing ist einfach nach wie vor eine der verlässlichsten und profitabelsten Marketingmaßnahmen und wenn du das bisher eher hast schleifen lassen, hoffe ich, dass du 2020 vor allem dafür nutzt!
In diesem Artikel zeige ich dir 8 E-Mail-Kampagnen, die du für deinen Onlineshop nutzen kannst.
Marketing- vs. Transaktions-E-Mails
Bevor wir aber zu den einzelnen Kampagnen kommen, lass uns noch kurz einen Blick auf die Unterscheidung zwischen Marketing- und Transaktions-E-Mails werfen.
Marketing E-Mails werden strategisch versendet, und zwar zu bestimmten Zeitpunkten, die du selber festlegst – wann der beste Zeitpunkt ist, hängt vor allem von deiner Zielgruppe ab.
Transaktions-E-Mails hingegen werden automatisch versendet, und zwar immer dann, wenn eine Aktion ausgelöst wurde – z.B. ein Kauf. Die Bestell- oder Versandbestätigung ist ein klassischer Fall für eine solche Transaktionsmail.
Beide E-Mail-Typen, sowohl Marketing als auch Transaktion, sollten sich gegenseitig ergänzen!
Das bedeutet, dass du z.B. für das gleiche Erscheinungsbild sorgst und in der Ansprache den gleichen Ton verwendest. Denn auch wenn Transaktionsmails erstmal eher „langweilig“ klingen, kannst du hier noch einiges mehr rausholen!
Hier mal als Beispiel die Versandbestätigung vom Duschbrocken-Shop, die alles andere als 08/15 geschrieben ist:
Auch die Bestellbestätigungsmail ist man als Kunde ja sehr gewohnt und sie wird dementsprechend auch viel gelesen. Du kannst sie also sehr gut nutzen, um die Erfahrung des Kunden noch weiter zu verbessern.
Hier ein paar Ideen, was du – zusätzlich zur Info, dass du die Bestellung erhalten hast – in die E-Mail aufnehmen könntest:
- Call to Action zum Teilen auf Social Media
- Up- oder Crosssells, also einen Hinweis auf Produkte, die zur Bestellung passen
Werde ruhig kreativ! :)
8 E-Mail-Kampagnen für deinen Onlineshop
Jetzt kommen wir aber wirklich zu den 8 E-Mail-Kampagnen, die du auf jeden Fall mal ausprobieren solltest – hierbei handelt es sich jeweils um Marketing E-Mails.
Kampagne #1: Die Willkommensserie
Der erste Eindruck zählt! Gerade zu Beginn, also direkt nach der Anmeldung für den Newsletter, sind deine Abonnenten noch besonders „warm“, und das solltest du unbedingt für dich nutzen.
Eine Willkommensmail ist meiner Meinung nach sowieso ein Muss, das von neuen Abonnenten erwartet wird. Wenn du als Freebie bspw. einen Rabattcode anbietest, dann ist das die Mail, in der du den Code lieferst.
Es kann aber zur Begrüßung auch gerne eine ganze Serie sein!
Wichtig hierbei natürlich: Es geht keinesfalls darum, neue Abonnenten mit Werbung zu überschütten, sodass sie sich direkt wieder abmelden. Mach das bitte nicht.
Stattdessen kannst du die Willkommensserie nutzen, um dein Unternehmen und deine Produkte vorzustellen. Also: Was macht dich besonders? Was ist deine Mission?
Wenn sich deine Abonnenten z.B. gleich mit deiner auf Nachhaltigkeit ausgelegten Mission identifizieren können, werden sie dich sicher in Erinnerung behalten.
Natürlich kannst du in der Willkommensserie auch super auf deine Social Media Kanäle aufmerksam machen und besonders beliebte Inhalte wie Blogartikel oder Videos teilen.
Generell gilt: Versetz dich in die Lage eines neuen Newsletter Abonnenten und frage dich, was du selber gerne lesen würdest!
Kampagne #2: Der Warenkorb-Abbruch
Ein Klassiker: Kurz vor Abschluss der Bestellung fängt das Baby an zu schreien oder das Nudelwasser kocht gerade über – und zack, ist der volle Warenkorb vergessen!
Schick doch einfach eine nette Erinnerung daran, dass da noch etwas im Warenkorb liegt, z.B. 24 Stunden später.
Kampagne #3: Die Käuferkampagne
Viel zu oft liegt im Marketing der Fokus auf der Gewinnung neuer Kunden. Dabei werden die bereits vorhandenen Kunden leider oft vergessen – kennt man ja z.B. gerne mal von Mobilfunkverträgen, wo es für Neukunden ständig die besten Angebote gibt. Als Bestandskunde fällt man da schnell hintenrüber.
Das kannst und solltest du anders machen! Schließlich sind das Leute, die schon mal bei dir etwas gekauft haben – warum sollten sie das also nicht nochmal tun? Hier kommt die Käuferkampagne ins Spiel.
Diese kann bereits unmittelbar nach dem Kauf starten, indem du begleitende Infos für die gekauften Produkte verschickst oder wichtige Fragen klärst, z.B. wofür ein Produkt besonders gut geeignet ist (oder auch nicht) oder was bei der Nutzung beachtet werden muss.
Außerdem könntest du auch einige Beispiele zeigen, was genau mit dem Produkt gemacht werden kann (z.B. in Form von Videotutorials) und deinen Kunden ein bisschen Inspiration zuschicken. Das geht bei Kreativprodukten wie Stiften oder Papier besonders gut! :)
Zur Käuferkampagne gehören außerdem passende Up- oder Crosssells, denn wer sich neue Brush Pens fürs Lettering gekauft hat, benötigt natürlich auch noch das passende Papier.
Wenn du Produkte verkaufst, die irgendwann aufgebraucht sind, wie z.B. nachhaltige Kosmetik, kannst du die Käuferkampagne super erweitern: Schließlich brauchen deine Kunden irgendwann Nachschub!
Wenn die Produkte also im Schnitt nach drei Monaten aufgebraucht sind, kannst du in einer darauf abgestimmten E-Mail Nachschub anbieten.
Kampagne #4: Umfragen
Feedback einholen ist immer wichtig! Das weißt du selber. Und wer wäre besser geeignet, um dir Feedback zu geben, als deine treuesten Abonnenten?
So sind z.B. automatisch versendete Umfragen einige Zeit nach dem Kauf sinnvoll, ich habe aber auch sehr gute Erfahrungen gemacht mit einer großen Jahresumfrage, die im Dezember verschickt wird und die du dann für deine Jahresplanung nutzen kannst.
Was in dem Fall übrigens auch super ist: Teile doch die wichtigsten Ergebnisse dieser Umfragen mit deinen Abonnenten! So nimmst du sie ein bisschen behind the scenes mit und kannst direkt Neuigkeiten und Änderungen ankündigen.
Kampagne #5: Individuelle Automatisierungen
Individuelle Automatisierungen sind genau auf das Profil deiner Abonnenten bezogen. Das kann also z.B. der Geburtstag sein!
Ein Rabattcode, der im Geburtstagsmonat gültig ist, ist immer eine gute Idee. Ich freue mich zumindest immer sehr darüber, auch wenn ich natürlich weiß, dass nicht irgendwo jemand sitzt und sagt: „Oh, es ist Oktober, Lea hat bald Geburtstag – schicken wir ihr doch mal einen Rabattcode!“ :D
Aber es ist einfach eine schöne Geste. Auch ein Kundenjubiläum in deinem Onlineshop kann ein Anlass für diese E-Mail-Kampagne sein.
Kampagne #6: Die Informationsmail
Diese Kampagne ist vielleicht nicht sonderlich spannend, dafür aber umso wichtiger: Es geht um wichtige Infos, die deinen Onlineshop betreffen, die du an deine Abonnenten weitergibst.
So solltest du z.B. unbedingt darüber informieren, bis wann bestellt werden muss, damit die Bestellung noch vor Weihnachten ankommt. Auch wenn der Versand über die Feiertage eingestellt ist und erst im neuen Jahr wieder startet, ist das eine wichtige Info.
Beachte bei solchen Informationsmails, dass du klar kommunizierst und auf den Punkt kommst, damit die Info auch wirklich gelesen und wahrgenommen wird.
Auch wichtig ist hier eine eindeutige Betreffzeile!
Kampagne #7: Die Reaktivierung inaktiver Kontakte
Über die Zeit wird es einige Newsletter Abonnenten geben, die deine E-Mails irgendwann nicht mehr öffnen. Da bringt es irgendwann auch nichts mehr, ihnen weiterhin stur die Mails zu schicken – das kannst du dir dann sparen.
Komplett ignorieren solltest du diese inaktiven Kontakte aber auch nicht. Stattdessen kannst du für sie eine extra Reaktivierungskampagne starten!
Schick ihnen z.B. eine Erinnerung, welche Produkte es bei dir gibt und vor allem: Was für einen Nutzen sie davon haben! Hier kannst du auch hervorragend mit einem Rabattcode oder anderen Angeboten arbeiten.
Füge auch gerne die Möglichkeit bzw. den Hinweis auf die jederzeitige Abmeldung von deinem Newsletter ein. Kontakte, die überhaupt kein Interesse an deinem Onlineshop haben, bringen dir schließlich rein gar nichts auf deiner Liste – also lass sie ruhig gehen.
Eine regelmäßige Listenhygiene ist wichtig!
Kampagne #8: Der Newsletter
Kommen wir zum Abschluss noch zum Klassiker der E-Mail-Kampagnen: Dem Newsletter! Damit meine ich E-Mails, die zu keiner Automatisierung gehören, sondern einmalig versendet werden.
Zu Beginn des Artikels habe ich schon gesagt, dass du keine schnöden Newsletter versenden sollst – was also kannst du stattdessen machen? Hier ein paar Newsletter Ideen für dich:
- neue Inhalte wie Blogartikel oder Videos teilen (gerne mit Hinweis auf die Produkte, um die es geht)
- saisonale Aktionen (klassisch z.B. Black Friday – achte aber darauf, immer einen Bezug zu deinem Unternehmen herzustellen und dich nicht random irgendwo dranzuhängen, wo es eigentlich gar nicht passt)
- Einführungen neuer Produkte
- monatliche Zusammenfassungen (Was ist im Shop und im Unternehmen passiert? Was sind interessante Neuigkeiten? Was ist behind the scenes passiert?)
Natürlich kannst und sollst du im Newsletter auch deine Produkte bewerben. Achte aber auch darauf, es nicht zu Sales-lastig zu machen, sondern den Lesern einen wirklichen Mehrwert zu bieten.
So kannst du z.B. bei Produktneueinführungen erzählen, welcher Gedanke dahintersteckt – oder du zeigst, wie sich die neuen Produkte mit den bisherigen kombinieren lassen usw. Auch hier gilt: Werde kreativ!
Hier als Beispiel ein Auschnitt aus dem Newsletter von Frau Hölle zur Einführung einer neuen Schmuckkollektion:
Exklusive Inhalte nur für Abonnenten sind übrigens auch immer super für Newsletter! :)
Fazit: E-Mail-Kampagnen für deinen Onlineshop
Du siehst: E-Mail-Marketing ist so viel mehr als ein eintöniger Newsletter – und das gilt auch für Onlineshops!
Wichtig ist hierbei natürlich in jedem Fall die richtige Strategie, denn nicht jede Kampagne ist für jeden Abonnenten geeignet. Das wichtigste Stichwort hier: Segmentierung! So kannst du immer genau das Richtige versenden.
Wenn du Hilfe bei der Entwicklung einer Strategie oder der Umsetzung brauchst, kannst du mich hier gerne kontaktieren! Ich freue mich auf deine Anfrage :)