Du setzt dich jede Woche hin und schreibst einen Newsletter. Du gibst dir richtig Mühe dabei, schließlich willst du deinen Abonnenten ja richtig was bieten.
Und am Ende ist die Öffnungsrate deines Newsletters doch wieder nur bei 17%.
Die besten Inhalte bringen dir nichts, wenn sie am Ende niemand liest! Und da spielt es dann auch keine Rolle, wie viel Mühe du dir gegeben und wie viel Zeit du investiert hast.
Eine gute Öffnungsrate kommt nicht von selber – es gibt einige Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Welche das sind und was du tun kannst, um deine Öffnungsrate zu verbessern, zeige ich dir hier im Artikel!
Was ist überhaupt eine „gute“ Öffnungsrate?
Okay, du willst deine Öffnungsrate verbessern. Aber wann kannst du zufrieden sein und wann solltest du definitiv nochmal an die Sache rangehen?
Bevor wir das beantworten, sollten wir aber erstmal klären, wie die Öffnungsrate überhaupt gemessen wird.
Das ist eigentlich ganz einfach: Dein Newsletter Tool setzt ein kleines Bild in den Newsletter, ein sogenanntes Zählpixel. Also ein wirklich kleines, nur ein Pixel groß, und nicht zu sehen.
Wenn die E-Mail geöffnet wird, wird das Zählpixel quasi heruntergeladen, und der Anbieter registriert so, dass der Newsletter gelesen wurde.
Was bedeutet das jetzt für dich?
Deine wirkliche Öffnungsrate ist wahrscheinlich immer ein paar Prozent höher, als es dir angezeigt wird, da es sein kann, dass einige Programme die Bilder in einer E-Mail nicht automatisch laden – also auch nicht das Zählpixel!
Das verdoppelt deine Öffnungsrate jetzt nicht direkt, aber es ist gut möglich, dass sie ein wenig höher ist, als es in deinem Tool angezeigt wird.
Wie gut ist denn jetzt gut?
Nachdem das geklärt wäre, kommen wir jetzt dazu, welche Öffnungsrate denn „gut“ ist. Denn, das direkt vorweg: Es ist nicht das Ziel, auf 100% zu kommen!
Das ist glaube ich schlichtweg unmöglich, selbst bei kleinen E-Mail-Listen. Und je größer die Zahl der Empfänger, desto geringer wird normalerweise auch die Öffnungsrate.
Allerdings lässt es sich auch nicht pauschal sagen, was jetzt genau „gut“ ist. Das hängt von super vielen Faktoren ab, z.B. von der Branche, in der du unterwegs bist, von deiner Zielgruppe, aber auch wie häufig du Newsletter verschickst.
Die Richtwerte für gute Öffnungsraten variieren da ziemlich – grundsätzlich bist du aber auf jeden Fall gut dabei, wenn du über 30% kommst. Und je mehr, desto besser!
Wie kann ich meine Öffnungsrate verbessern?
Selbst wenn du schon regelmäßig über 30% kommst, solltest du dich nicht direkt zufrieden geben, sondern konstant weiter daran arbeiten, deine Öffnungsrate noch zu verbessern.
Mehr geht schließlich immer!
Und es gibt viele verschiedene Faktoren, an denen du schrauben kannst, um die Öffnungsrate zu erhöhen. Denn es sollen ja so viele Leute wie möglich deine Newsletter lesen, in die du viel Arbeit steckst.
Eins vorweg: Ja, die Betreffzeile ist einer dieser Faktoren und unheimlich wichtig. ABER das ist nicht das einzige, was du optimieren kannst!
Faktor 1: Versendezeit
Die Versendezeit ist ein ganz wichtiger Punkt, den glaube ich viele gar nicht so sehr auf dem Schirm haben.
Es kann aber einen riesigen Unterschied machen, ob du deine Newsletter morgens oder abends verschickst, oder unter der Woche oder am Wochenende.
Auch hier ist natürlich absolut keine pauschale Aussage möglich, was denn die beste Versendezeit ist – das hängt komplett von deiner Zielgruppe ab!
Bei meinem Bullet Journal Blog Punktkariert haben wir schnell festgestellt, dass unsere Leser am Wochenende am aktivsten sind.
Macht ja auch Sinn: Bullet Journaling ist für viele ein Hobbythema, für das man am Wochenende nun mal die meiste Zeit hat.
Also verschicken wir unsere Newsletter sonntags. Aber auch nicht irgendwann sonntags, sondern um 18 Uhr – tagsüber sind viele vielleicht noch unterwegs oder anderweitig beschäftigt, aber am Sonntagabend ist bei den wenigsten noch viel Action angesagt.
Stattdessen ist das eine super Zeit, sich das eigene Bullet Journal vorzunehmen, die neue Woche zu planen und so weiter. Also verschicken wir unsere Newsletter sonntags um 18 Uhr und haben teilweise Öffnungsraten von über 40%.
Die Versendezeit ist natürlich nicht der einzige Faktor, der das beeinflusst, aber eben einer, den du nicht vernachlässigen solltest!
Die beste Zeit findest du übrigens nur durch konstantes Testen. Versetz dich in deine Zielgruppe und überlege, was ihnen am besten passen könnte. Und dann probiere und optimiere so viel aus wie möglich, um den besten Zeitpunkt zu finden!
Faktor 2: Absendername
Neben der Betreffzeile, zu der wir gleich noch kommen, ist der Absendername das einzige, was deine Abonnenten sehen, bevor sie deine E-Mail öffnen.
Entsprechend wichtig ist auch dieser Faktor!
Der Absendername sollte auf jeden Fall immer der gleiche sein und im besten Fall wirklich dein Name. Bei Punktkariert beispielweise lautet der Absendername „Lea & Theresa | Punktkariert“, wir haben also auch noch den Blognamen mit reingenommen, das ist auch eine gute Option.
Bei meinem Newsletter hier über die Seite ist der Absendername tatsächlich einfach „Lea Giltjes“, weil das natürlich perfekt passt.
Faktor 3: Der Inhalt deiner E-Mails
Hä? Wie kann der Inhalt, denn man doch noch gar nicht sieht, die Öffnungsrate eines Newsletters beeinflussen?
Ganz einfach: Es geht um den Inhalt deiner vorherigen E-Mails.
Wer nämlich zwei, drei E-Mails von dir liest und damit nichts anfangen kann, wird die nächste vielleicht nicht unbedingt öffnen.
Einige Abonnenten werden sich dann einfach abmelden, genug werden das aber auch nicht tun und deine Öffnungsrate dementsprechend in den Keller ziehen. Was du mit denen machst, dazu kommen wir auch später noch.
Frage dich bei jeder E-Mail: Was können meine Abonnenten daraus mitnehmen?
Wichtig ist eine gute Mischung aus Promotion deiner Produkte und Angebote und richtig wertvollem Inhalt. Die Mischung kann übrigens auch in jeder E-Mail gegeben sein!
Walter Epp beispielsweise von Schreibsuchti verkauft mit jedem seiner Newsletter. Am Ende gibt es immer ein Angebot. Trotzdem sind seine E-Mails jedes Mal auch voll mit hilfreichen Tipps – ich lese seine Newsletter jetzt seit fast vier Jahren, weil ich immer viel daraus für mich mitnehmen kann!
Faktor 4: Betreffzeile
So, jetzt aber. Die Betreffzeile. Sie vermittelt immer den altbekannten ersten Eindruck, den deine Leser von einem Newsletter haben.
Deswegen ist sie natürlich super wichtig. Und deswegen werden wir uns die Betreffzeile jetzt mal ganz ausführlich anschauen.
Mit der Betreffzeile deine Öffnungsrate verbessern: Das kannst du tun!
Es gibt einiges, was du ausprobieren, testen und optimieren kannst, um deine Betreffzeile zu verbessern. Das gehen wir jetzt mal der Reihe nach durch.
Achte auf die Länge
Starten wir mal direkt mit einem Punkt, der gar nicht so einfach ist: Die Länge der Betreffzeile!
Versuche hier, maximal 40 bis 50 Zeichen zu nutzen. Andernfalls wird der Betreff auf Mobilgeräten nämlich abgeschnitten und dementsprechend gehen evtl. wichtige Teile verloren.
Wenn es doch mal länger wird, solltest du daher auch darauf achten, das Wichtigste direkt an den Anfang zu packen.
Komm zum Punkt
Die Länge der Betreffzeile passt hervorragend zum nächsten Punkt: KZP! Komm zum Punkt.
Lange Betreffzeilen, die gleichzeitig nicht viel aussagen, werden nämlich definitiv nicht dafür sorgen, dass die Abonnenten deine Newsletter öffnen.
Formuliere deine Betreffzeilen daher kurz und knackig und gleichzeitig so, dass man beim Lesen auf jeden Fall hängenbleibt.
Übrigens: Mit sehr kurzen Betreffzeilen (vielleicht auch mal nur ein einziges Wort?) ist es sehr gut möglich, dass du in der Flut der neuen E-Mails, die deine Leser erhalten, sogar nochmal extra herausstichst.
Personalisiere hier und da
Bei Opt-in Formularen für deinen Newsletter hast du die Möglichkeit, neben der E-Mail-Adresse auch den Vornamen abzufragen (das darf übrigens keine Pflichtangabe sein).
Nicht cool ist es, den Vornamen des Empfängers dann gleich in der Betreffzeile und in jedem zweiten Satz einzubauen. Das ist dann einfach Spam.
Cool ist es, die Verwendung des Vornamens sehr gut zu dosieren und den Namen dann einzubauen, wenn der Leser gerade gar nicht damit rechnet – sich dann aber auf einmal total direkt angesprochen fühlt!
Auch in der Betreffzeile kannst du den Vornamen einbauen, aber auch hier solltest du darauf achten, das sehr dosiert zu machen.
Die Sache mit den Emojis
Auch Emojis kannst du in deinen Newslettern und deinen Betreffzeilen nutzen. Hier gilt eigentlich das gleiche wie für die Personalisierung: Übertreibe es nicht!
Emojis können aber auch dafür sorgen, dass dein Newsletter besonders heraussticht, z.B. wenn du ein Emoji direkt an den Anfang des Betreffs packst.
Hier kannst du einfach mal testen, ob das ggf. besser funktioniert und für bessere Öffnungsraten sorgt – oder eben nicht!
Denk dran: Deine Leser sind echte Menschen
Letztendlich kann ich dir noch so viele Tipps für deine Betreffzeilen geben und dir erzählen, wie du deine Öffnungsraten verbessern kannst – am Ende solltest du eins immer beachten: Deine Leser sind echte Menschen.
Klingt banal, wird aber oftmals irgendwie vergessen. Was mich auch nicht wundert – ich muss mir das auch immer mal wieder bewusst machen
Bei Punktkariert versende ich Newsletter an über 11.000 Menschen, was eine so große Zahl ist, dass das für mich teilweise gar nicht so richtig greifbar ist.
Wenn ich mir aber vorstelle, einfach an einen Menschen zu schreiben, an eine gute Freundin zum Beispiel, dann hilft mir das, mich nicht zu verstellen. Und das merkt man in den E-Mails dann direkt!
Frag dich auch, was dich selber anspricht und bei welchen Betreffzeilen du selber die E-Mail auf jeden Fall öffnen würdest – das kann dir auch eine gute Orientierung geben.
Öffnungsrate verbessern durch regelmäßige Listenhgyiene
Kommen wir zum Abschluss noch zu einem Punkt, den ich vorhin schon mal kurz erwähnt habe: Die Abonnenten, die die Newsletter nicht lesen, sich aber auch nicht abmelden.
Wenn das einige Monate so geht, werden daraus richtige Karteileichen, die dir im Endeffekt gar nichts bringen – dich aber Geld kosten!
Deshalb solltest du dich in regelmäßigen Abständen um diese Kontakte kümmern. Man nennt das Ganze dann „Listenhygiene“. Also: Einfach mal aufräumen! Machst du ja zuhause auch (hoffentlich), warum dann nicht auch bei deiner E-Mail-Liste.
Denn wer E-Mails über eine längere Zeit nicht öffnet, ist wahrscheinlich einfach nicht mehr so interessiert am Thema.
Das ist völlig normal und überhaupt kein Problem, denn so ist das Leben nun mal, aber dann musst du nicht weiterhin für diese Kontakte Geld bezahlen.
Wie genau eine solche Listenhygiene aussehen kann, dazu werde ich nochmal einen extra Blogartikel schreiben, denn das ist auch wieder ein Thema, das ich gerne ausführlich behandeln möchte.
Nur so viel schon mal an dieser Stelle, weil es einfach relevant ist in diesem Artikel hier: Wenn du deine „kalten Abonnenten“ löschst, dann wird das natürlich auch automatisch deine Öffnungsrate verbessern!
Fazit: Es gibt viel, was du tun kannst, um deine Öffnungsrate zu verbessern!
Deine Newsletter haben es verdient, dass sie auch wirklich gelesen werden. Wenn du viel Zeit, Energie und Herzblut reinsteckst, dann soll deine Arbeit nicht einfach irgendwo in den Postfächern deiner Abonnenten untergehen!
Es gibt viele Faktoren, die die Öffnungsrate beeinflussen. Geh sie einfach Schritt für Schritt durch, probiere Neues aus und lass mich gerne wissen, was bei dir besonders gut funktioniert! :)
Toller Blogartikel, der mich definitiv motiviert hat weiter zu machen. Meine Öffnungsrate lag beim letzten NL (nach langer Pause) bei ca. 35 %. Die NL pendeln sich irgendwo zwischen 20 – 49 % ein (meist über 35 %). Mir war nicht bewusst, dass das schon eine „solide“ Öffnungsrate ist! Das freut mich und ich bin neugierig auf die nächsten Tipps.
P.S. Übrigens funtkionieren Emojis am Anfang meiner Betreffzeilen super :)