„Warum hast du dich eigentlich für Udemy entschieden?“
…hat mich noch niemals jemand gefragt. ?
Ich beantworte die Frage jetzt trotzdem, weil ich mir vorstellen kann dass es einige gibt, die sich das fragen – und ob sich das finanziell überhaupt lohnt, wenn Kurse dort für 9,99€ verschleudert werden.
Generell liest man nach kurzer Recherche eigentlich überall: Wenn du Onlinekurse verkaufen willst, mach das nicht über Udemy, da verdienst du nix.
Und obwohl ich die ganzen Gegenargumente kannte, hab ich mich 2021 trotzdem dafür entschieden.
Warum das so war und wie viel ich über Udemy verdiene, zeig ich dir jetzt (ja, echte Zahlen!).
Wenn du selber mit Udemy starten oder mehr mit deinen bestehenden Kursen verdienen möchtest, schau mal ans Ende des Artikels – ich bin immer auf der Suche nach strategischen Partner:innen.
Wie funktioniert Udemy überhaupt?
Damit du meine Beweggründe nachvollziehen kannst (vielleicht kannst du das auch nicht, wär auch okay), müssen wir aber zumindest kurz anschauen, wie das „Konzept Udemy“ eigentlich funktioniert.
Grundsätzlich kann jeder Mensch bei Udemy Onlinekurse hochladen und verkaufen, es gibt keinerlei „Aufnahmekriterien“.
Einzig und allein deine Onlinekurse müssen auf der Plattform ein paar Voraussetzungen erfüllen, z.B. dass es auf jeden Fall Videokurse sein müssen.
Wenn die Kurse online sind, kannst du sie natürlich selber bewerben und deinem Publikum sagen: Hey, ich hab einen super tollen Onlinekurs erstellt, hier ist der Link zum Kaufen!
Allerdings funktioniert Udemy quasi wie ein riesengroßer Marktplatz für Onlinekurse und bewirbt die Kurse auch selber (schaltet z.B. auch Anzeigen dafür).
Man kann auf der Website nach dem gewünschten Thema suchen und findet – je nach Thema – mal mehr und mal weniger Kurse:
Du legst selber einen Preis für deine Kurse fest und kannst entscheiden, ob du am „Deals Program“ von Udemy teilnehmen möchtest oder nicht.
Wenn du teilnimmst, bedeutet das: Deine Kurse werden in die Rabattaktionen einbezogen.
Bei diesen Aktionen werden Kurse extrem vergünstigst angeboten, teilweise für nur 9,99€ (das ist wirklich der niedrigste Preis, den gibt’s eher selten, häufiger sind Preise zwischen 12,99 und 19,99€).
Eine solche Rabattaktion siehst du oben auf dem Screenshot.
Und ich sag mal so… Es würde mich eher wundern, wenn du Udemy mal aufrufst und keinen Rabatt angeboten kriegst.
Es gibt dort gefühlt non-stop Rabattaktionen.
Wenn jemand einen Kurs von dir kauft, geht nicht der gesamte Betrag auf dein Konto – Udemy will natürlich was davon ab, dafür dass sie deine Kurse bewerben. Wie groß dieser Anteil ist hängt davon ab, wie der Kauf entstanden ist:
- 97% des Umsatzes gehen an dich, wenn der Verkauf über deinen Link oder Gutschein kam.
- Wenn das nicht der Fall ist, sondern der Verkauf über Udemy selbst zustandegekommen ist, kriegst du nur 37% des Umsatzes.
Heißt: Das sind bei den rabattierten Kursen je nachdem nur ein paar Euro pro Verkauf.
Warum sollte man also an den Rabattaktionen teilnehmen, wenn man eh schon so viel abgeben muss?
Das ist schnell erklärt: Die User bei Udemy sind es gewohnt, die Kurse dort günstig zu kaufen, weil die Aktionen eben nicht ein- oder zweimal im Jahr, sondern quasi dauerhaft stattfinden.
Du hast deswegen überhaupt nur dann eine Chance bei Udemy, wenn du am Deals Program teilnimmst.
In anderthalb Jahren habe ich vielleicht zweimal einen Kurs zum vollen Preis verkauft.
Welche Themen bei Udemy gut laufen
Okay, das generelle Konzept von Udemy ist also schon mal klar. Schauen wir uns noch kurz die Themen an, die dort angeboten werden.
Diese Kategorien gibt’s:
- Entwicklung – Webentwicklung, Progammiersprachen, Software-Engineering etc.
- Business – Unternehmensgründung, Projektmanagement, Personalwesen, Vertrieb, E-Commerce etc.
- Finanzen & Rechnungswesen – Buchhaltung, Kryptowährungen, Ökonomie etc.
- IT & Software – Hardware, Betriebssysteme, Sicherheit etc.
- Office-Produktivität – Programme von Microsoft, Google, Apple etc.
- Persönliche Entwicklung – Leadership, Karriereentwicklung, Kreativität, Stressbewältigung etc.
- Design – Webdesign, Innenarchitektur, Modedesign, UX-Design etc.
- Marketing – Social Media, Branding, Anzeigen, SEO etc.
- Lifestyle – Spiele, Heimwerken & Gärtnern, Reisen etc.
- Fotografie & Video – Digitale Fotografie, Tools, Videodesign etc.
- Gesundheit & Fitness – Yoga, Martial Arts, Tanz, Ernährung etc.
- Musik – Gesang, Musiktheorie, Instrumente etc.
- Wissenschaft & Lehre – Prüfungsvorbereitung, Sprachen lernen, Geisteswissenschaften etc.
Die Liste ist also lang. Einige Kategorien haben extrem viele Unterthemen, da kratz ich hier nur an der Oberfläche; vor allem Business und Marketing.
Diese beiden laufen quasi über vor Kursen, sodass es dort wirklich schwer ist ein Thema zu finden, was noch Lücken und Potenzial hat.
Udemy selbst bietet für alle, die sich als Dozent:innen angemeldet haben, ein Tool an, über das man selbst recherchieren kann, wie nachgefragt bestimmte Themen sind.
So kam ich übrigens auf die Idee, das ganze wirklich mal zu versuchen:
Udemy hat für das Thema „Elementor“ Potenzial gesehen. Meine YouTube-Videos bei der Toolkiste dazu liefen immer gut, also dachte ich mir: Warum nicht mal ausprobieren?
Die Vor- und Nachteile von Udemy auf einen Blick
Jetzt hast du die Plattform etwas näher kennengelernt und denkst jetzt vermutlich entweder „Okay, das wär gar nix für mich“ oder „Hm, klingt eigentlich nicht schlecht“.
Ich bin ehrlich: Zwischen diesen beiden Aussagen schwanke ich auch immer wieder :)
Das hier sind für mich die größten Vor- und Nachteile von Udemy:
Vorteile
- Udemy macht es dir rein technisch extrem leicht, einen Onlinekurs zu erstellen.
- Es ist ein bekannter Marktplatz mit riesengroßer Nachfrage auch im deutschsprachigen Bereich.
- Udemy selbst übernimmt viel Marketing für deine Kurse – theoretisch kannst du hier komplett ohne eigenes Publikum/eigene Audience Geld verdienen.
Nachteile
- Ohne Teilnahme am Rabattprogramm hast du keine Chance, was pro Verkauf im Umkehrschluss nur ein paar Euro für dich bedeutet.
- Die Konkurrenz ist riesengroß, teilweise sind Themen extrem überlaufen.
- Die Qualität der Kurse schwankt extrem. Es kann natürlich sein, dass qualitativ schlechte Kurse auch negativ auf dich abfärben, einfach weil das Image von Udemy darunter leiden kann.
Warum ich mich für Udemy entschieden habe
Die Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen – warum hab ich mich dennoch dafür entschieden?
Zum einen war Elementor wie gesagt laut Udemy ein Thema mit Potenzial. Das heißt: Im Sommer 2021, als ich gestartet bin, war die Nachfrage hoch, es gab aber kaum Kurse zu dem Thema.
Das hat mich neugierig gemacht.
Außerdem – und das ist ein ganz wichtiger Punkt für mich persönlich: Ich hab lieber beständiges Einkommen jeden Monat als zwei große Kurslaunches im Jahr, von denen alles abhängt.
Bei Udemy verkauf ich dauerhaft und krieg jeden Monat meine Kohle ausgezahlt, das passt also dazu.
Ich war mir auch nicht sicher, wie viel Geld meine Zielgruppe bereit ist auszugeben für Onlinekurse, bei denen es um einzelne Tools (wie Elementor oder Canva) geht.
Natürlich kannst du nach dem Kurs gute Ergebnisse erzielen, aber gibt man dafür mehrere hundert Euro aus? Da war ich mir echt unsicher (vielleicht muss ich da mal an meinem ✨ Mindset ✨ arbeiten).
Der nächste Grund: Ich wollte zu meinen Kursen keine persönliche Betreuung anbieten.
Ja, ich beantworte gerne Fragen, aber es gibt keine Live-Calls oder individuelles Feedback oder dergleichen. Es handelt sich um klassische Selbstlernkurse und dafür ist Udemy eine super Plattform.
Und zuletzt:
Ich hatte einfach Bock drauf! Es macht mir wahnsinnig Spaß, neue Plattformen selber auszutesten und zu schauen, was dort eigentlich möglich ist.
Wie viel ich mit Udemy verdiene
Stellt sich nur noch die Frage, ob sich die ganze Nummer denn jetzt für mich lohnt – auch finanziell.
Als ich diesen Beitrag im Januar 2023 ursprünglich geschrieben hab, war ich gerade ganz kurz davor, die fünfstellige Schwelle zu überschreiten – habe also in etwas weniger als anderthalb Jahren (August 2021 bis Januar 2023) ziemlich genau 10.000 Dollar mit Udemy verdient.
Davon kann man ganz offensichtlich nicht leben. ?
Das war aber auch nicht mein Anspruch (eigentlich hatte ich überhaupt keine Ansprüche oder Erwartungen, ich wollte nur mal gucken was so geht).
2023 habe ich dann 3 neue Kurse veröffentlicht: einen zu ChatGPT im April, einen zu Midjourney im Juli und einen zu WordPress kurz vor Weihnachten. Und was soll ich sagen – auf den KI-Hypetrain aufzuspringen, war definitiv die richtige Entscheidung!
Hier ist meine Einnahmenkurve der letzten 12 Monate, Stand 15. Dezember, da fehlt also noch ein halber Monat (Update für’s Update: Es waren am Ende sogar über 4.000 Dollar und damit mein bester Monat zu dem Zeitpunkt).
Ich denk, man erkennt relativ klar, dass es ziemlich bergauf ging, nachdem der ChatGPT-Kurs im April dazu kam. Vorher war ich nie vierstellig, dieses Jahr hab ich zweimal die 3.000 Dollar im Monat geknackt (und war einmal ganz knapp drunter).
Laut Udemy selbst war ChatGPT das nachgefragteste Thema überhaupt des Jahres auf der Plattform – und mit Ende April war ich wahrscheinlich sogar noch ziemlich spät dran, es gab zu dem Zeitpunkt schon einige andere deutsche Kurse dazu.
Trotzdem hat das meine Einnahmen extrem gepusht, was mich natürlich sehr freut. :)
Abgesehen von der Erstellung der Kurse – die natürlich schon viel Arbeit in Anspruch nimmt – ist das aber eine sehr entspannte Form des Geld verdienens. Ich selber mach nämlich fast nie aktiv Werbung für meine Kurse. Ich hab sie in den Beschreibungen meiner YouTube-Videos und hier auf der Produktseite verlinkt, aber das war’s.
Der Umsatz kommt ungefähr zu 70% über Udemy selbst, der Rest über meine Links (hab ich jetzt aber nicht exakt ausgewertet).
Also – lohnt sich Udemy?
Für mich: Ja. Aufwand und Nutzen stehen für mich in einem guten Verhältnis. Und da mir diese beständigen, monatlichen Einnahmen wie gesagt wichtig sind, bin ich damit – bis hierher – zufrieden!
Mein Plan für 2024 sind mindestens zwei neue Kurse, vielleicht drei. Die Themen sind noch offen.
Udemy ist aber auf jeden Fall eine Einnahmequelle, die ich noch weiter ausbauen will!